5. Klaus Kanter Forum

5. Oktober 2011
Alles bleibt anders - das Dental Labor 2012

Alles bleibt Anders  -  dies war das Leitthema  des 5. Klaus Kanter Forums,  
das
alljährlich im Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum)
der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfand.

Wie jedes Jahr begrüßte Klaus Kanter mit gewohnter Herzlichkeit die Gäste, Referenten
und Aussteller der dem Forum angegliederten Fachausstellung.

Dann übernahm der Hausherr des Carolinum, Professor Dr. Hans Christoph Lauer die Moderation
.



 

                      ZTM Klaus Kanter                                               

 

Prof. Dr. H.- Chr. Lauer

 

 Alles bleibt anders  -  der Titel versprach Rückblick und Vorausschau zugleich.

Und so war es dann auch. Die Referenten, die
  aus Labor Industrie und Wissenschaft
kamen, zeigten unisono auf, daß man vor der beruflichen, fachlichen
und/oder unternehmerischen Zukunft keine Angst zu haben braucht, denn es geht nicht darum,
Erfolgreiches, Bewährtes und Gutes über Bord zu werfen und panisch auf den Zug
der neuen Technologien und Computerprogramme zu springen.

 

 Handwerk bewahren, Innovationen nutzen  – ist die Zukunft digital

war denn auch das Thema des ersten Referates, dem sich Zahntechnikermeister
und Laborinhaber Kurt Reichel aus Hermeskeil annahm.

Die neuen, digitalen Technologien, so revolutionär und fast beängstigend "selbständig"
sie auch sind, können nur dann beherrscht werden,  wenn der Techniker über ein
profundes Fachwissen verfügt, denn gewisse, essentielle Entscheidungen müssen und
können nur von ihm allein getroffen werden. Es wird immer eine Symbiose zwischen
fachlichem Können und Entwicklung von moderner Technologie und Werkstoffen sein.

Auch die Möglichkeiten der Präsentation eines Labors, die sich durch das Internet heute
bieten, Kundenbindung und Patientenaufklärung nahmen einen wichtigen Platz im Referat
ein.

Als Fazit kann man sagen, daß die Weiterentwicklung der Technologie zwar Anpassung
und Umstellung erfordern, gleichermaßen aber auch zum individuellen Vorteil des
Labors gereichen können.

 

  

ZTM Kurt Reichel


Die Zukunft hat bereits begonnen – Aussichten für Unternehmer und  Unterlasser 

Axel Rubner, ein Mann der Dental – Industrie beeindruckte mit Zahlen und Statistiken.
Er stellte fest,
daß sich
  in den letzten 20 Jahren die Laborlandschaft grundlegend geändert hat;
Großlabors mit mehr als 50 – 100 Mitarbeitern gibt es nur noch ganz
 vereinzelt, heute arbeiten in einem
durchschnittlichen Labor zwischen 5 – 10 Techniker. Eine andere Statistik, die aufhorchen ließ,
 war das
Einkommensranking für Zahnärzte: rangierten die Zahnärzte
vor 10 Jahren noch auf Platz 2
der Einkommensliste, direkt hinter den Radiologen, so finden sie sich heute auf Platz 11!


Wie man dem entgegenwirken kann, weil die Bevölkerung bereit sei, 16 Milliarden Euro pro Jahr
  aus eigener Tasche zusätzlich für die eigene Gesundheit auszugeben, zeigte Herr Rubner eindrucksvoll auf.
Ein wesentlicher Aspekt, die Umsatzsituation in der Zahnarztpraxis wie auch im Labor
zu verbessern,
ist die Fokussierung auf eine umfassende Patientenberatung; Rubner nannte dies den Wechsel vom
nachfrage- zum anbieterorientierten Markt. Auch die Notwendigkeit einer Internet Repräsentanz unterstrich
Herr Rubner; schließlich belegen Statistiken,
daß sich bereits 70% der Erwachsenen im Internet bewegen
und orientieren und dies mit stark steigender Tendenz. Darüber hinaus gab Herr Rubner noch eine Fülle
von Hinweisen, Tipps und Anregungen,
  was sowohl Zahnarzt und  auch das Labor tun können, 
um über Service und Beratung den vorhandenen Patientenstamm halten zu können und neue
Patienten hinzuzugewinnen.


Axel Rubner

 

Nach diesem interessanten Vortrag war es an der Zeit, das Gehörte bei einer kleinen Erfrischung,
an einem vorzüglichen kalten Buffet zu verarbeiten oder mit Kollegen zu reflektieren.
Gleichzeitig konnten sich die Besucher auf der dem Forum angegliederten Fachmesse
 
über die neuesten Produkte und Technologien informieren.

 

 

Weichgewebsmanagement um Implantate –
Teil eines modernen Qualitätsmanagement
in der endossalen Implantologie



Nach der ausgiebigen Pause wurde es wissenschaftlich. In Vertretung des gesundheits-bedingt
 
verhinderten Prof. Dr. Dr. Wagner, Mainz, referierte Herr Dr. Robert Noelken, Lindau und Mainz –
eine ausgewiesene Koryphäe auf dem Gebiet der Implantologie und Endodontie.

 

 

Dr. Robert Noelken

Das Ziel der modernen Implantologie sei, so Dr. Noelken, periimplantäre
Knochen- und Weichteilstrukturen zu erhalten., um somit langfristig eine gesunde Situation der
Mucosa zu erzielen, die ästhetisch
  ansprechend ist. Anhand von verschiedenen Patientenfällen
dokumentierte Dr. Noelken mit eindrucksvollen Bildern seine außerordentlich positiven
Erfahrungen, vor allem auch unter Verwendung eines neuen Typs von Implantaten,
den OsseoSpeed TX Profile Implantaten der Firma AstraTech,
die speziell für den schräg atrophierten Kieferkamm entwickelt wurden.

 

 

Alles bleibt anders – das Dental Labor 2012

Den letzten Vortrag bestritten ein Zahnarzt und ein Zahntechnikermeister als Team gemeinsam:
Dr. Braß, Ingelheim und ZTM Lubberich, Koblenz.

Und hierin lag auch der Schwerpunkt des Referates: Was können Zahnarzt und Labor tun,
um gemeinsam zu agieren und voneinander zu profitieren, zum Wohle des Patienten?
Aus Sicht des Zahnarztes steht die Patientenberatung an allererster Stelle; das Schreckgespenst
der Bezuschussung besteht bei den Patienten mittlerweile nicht mehr, so Dr. Braß.
Der Patient ist heutzutage gut informiert und durchaus bereit, für seine Gesundheit
und Versorgung privat hinzuzuzahlen.

v.l.n.r. Dr. Braß, ZTM Lubberich

 

Neben der Notwendigkeit, Patienten umfassend zu beraten,  wird es zu einem guten Teil
die Aufgabe des zahntechnischen Labors sein, den Zahnarzt über neue Fertigungsverfahren
und Technologien, speziell auf dem digitalen Sektor zu informieren und zu beraten,
so ZTM Lubberich. Anhand eines Rückblick - Momentaufnahme - Prognose - Schemas
beleuchteten die Referenten die verschiedenen zahnarzt- und laborrelevanten
Bereiche: Patient, Technologie,Industrie, Gesundheitswesen, Marketing.
 

So sei als unbedingte Notwendigkeit sowohl für Zahnarzt als auch für das Labor z. B. eine
Präsenz im Internet zu sehen, betonten beide einstimmig. Sehr
  interessant war die Prognose
von ZTM Lubberich , daß die Fertigung von Zahnersatz im Ausland zurückgehen wird,
speziell wenn sich das Labor auf seine Einzigartigkeit besinnt und diese in der Lage ist,
dem Zahnarzt gegenüber zu dokumentieren und sich als wertvoller, die Zukunft
sichernder Partner darzustellen.
Unter diesem Teamgedanken zogen sie das Fazit:

"Zukunftsangst ist ein Denkfehler".

 

Die Referenten

 

v.l.n.r. Dr. Braß, ZTM Lubberich, ZTM Reichel, A. Rubner, Dr. R. Noelke

 

 

Impressionen des 5. Klaus Kanter Forums

Dentalausstellung und Beisammensein

 

 

AstraTech mit seinem neuen Implantat Osseo Speed TX Profile



Klaus Kanter informiert sich bei Bredent



Eine "Schlacht" ums kalte Buffet gab es nicht - es war reichlich da

 

v.l.n.r. Vordergrund: ZTM K. Reichel, Obermeister M. Heckens, Präsidiumsmitglied ZTM H. Stirn

 

Präsidiumsmitglied ZTM H. Stirn im Gespräch mit GF. ZTI Rhein-Main Dieter Richter 


v.l.n.r.: ZTM Klaus Kanter mit Referent A. Rubner
 im Hintergrund

Obermeister M. Heckens mit Journalistin Jutta Noll, DZW

 

Alles bleibt anders

eines bleibt unverändert - das Ziel der Klaus Kanter-Stiftung,
die Förderung der meisterlichen Ausbildung und Qualifikation
im Zahntechnikerhandwerk


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